Monitoring
Das Beobachten ist in einem sorgfältigen, wissenschaftlichen Prozess der erste Schritt, bevor konkrete Untersuchungen, Planungen und Maßnahmen eingeleitet werden können. Sowie der letzte Schritt, um die Wirkung der eingeleiteten Maßnahmen zu beurteilen. Mit den wachsenden Anforderungen an den Umweltschutz ergeben sich neue Herausforderungen, die komplexen Umweltsysteme in Bergbaufolgelandschaften repräsentativ zu überwachen. Mit den drei Teilprojekten werden Beispiele für ein Monitoring von Folgenutzungen in Bergbaugebieten aufgezeigt.
Weiterführung Bergbaunachfolgemonitoring im Gebiet der Stadt Oelsnitz/Erzgeb.
Bearbeitung: Oelsnitz/Erzgeb.
Kontakt:
Teil A: Überwachungsmessungen Deutschlandschachthalde
Die Halde des ehemaligen Deutschlandschachtes in Oelsnitz/Erzgeb. ist bis in die Gegenwart als thermisch aktiv einzuschätzen, das heißt im Inneren des Haldenkörpers gibt es schwelende Bereiche. Die vor allem daraus resultierenden horizontalen und vertikalen Bodenbewegungen sollen 2018 einer entsprechenden Überwachungsmessung unterzogen werden.
Teil B: Weiterentwicklung des bestehenden Monitoringsystems
Die bestehende webserverbasierte Softwareanwendung zum Bergbaunachfolgemonitoring, welche einen Überblick über die ehemaligen Bergbauliegenschaften ermöglicht, soll auf dem städtischen Server verortet werden. In der jüngeren Vergangenheit gewonnene Erkenntnisse/Berichte/Daten sollen in das System eingepflegt werden.
Teil A: Überwachungsmessungen Deutschlandschachthalde
Ziel des Teilprojektes ist die Feststellung von horizontalen und vertikalen Bewegungen und ggf. die Einleitung entsprechender Maßnahmen.
Teil B: Weiterentwicklung des bestehenden Monitoringsystems
Es wird eine Softwarelösung zur Erhöhung der Qualität der Anwenderfreundlichkeit durch Verortung auf Stadtverwaltungsserver und Datenaktualisierung erstellt.
Revitalisierung der Tiefbohrung Oelsnitz/Erzgeb.
Bearbeitung: Oelsnitz/Erzgeb.
Kontakt:
Untersuchungen des Grundwassers, welches die ehemaligen Grubengebäude unter der Stadt sukzessive flutet, haben ergeben, dass diese Wässer salzhaltig sind. Für die bestehende Tiefenbohrung in Oelsnitz/Erzgeb. soll geprüft werden, ob eine Entnahme des salzhaltigen Grubenwassers - zusätzlich zu den Messungen und Probeentnahmen durch die BfUL – unter Aufrechterhaltung realisiert werden kann. Die Idee ist, mit der geförderten Sole das bereits bestehende Gradierwerk zu beschicken.
Es werden Untersuchungen und Überprüfungen zur Beschaffenheit der Bohrung einschließlich des Filterkieses durchgeführt. Anhand der Ergebnisse wird eine konzeptionelle Studie zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Grundwassermessung unter Beachtung einer saisonal permanenten Soleförderung erstellt. Des Weiteren werden die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Funktion als Grundwassermessstelle benannt.
Der laufende Flutungsprozess im Grubenabschnitt um die Grundwassermessstelle in Oelsnitz wird im Zeitraum der letzten 15 Jahre eindeutig nicht über jungneugebildete Grundwässer von "oben" generiert, sondern vielmehr über die "älteren" Grubenwässer der Lagerstätte, aus dem Zusitzen von höhermineralisiertem Tiefenwasser sowie aus den umgebenden, wenig dynamischen karbonischen Schichten.
Hydrochemisches Monitoring der Gewässer zur Beurteilung der Wasserqualität in kleinen Bergbaufolgeseen
Bearbeitung: Ústecký Kraj
Kontakt:
Braunkohlenkippen sind anthropogene Formationen in rekultivierten Landschaften, deren Entstehung eng mit der Existenz kleiner Bergbaufolgeseen verbunden ist, seien es gezielt angelegte oder natürlich entstandene Wasserkörper. Diese neuen Landschaftselemente können für die Stärkung des kleinen Wasserkreislaufs, der Fähigkeit das Wasser in der Landschaft zurückzuhalten oder die Steigerung der Standorts- und Artenvielfalt eine bedeutende Rolle spielen. Andererseits bergen sie auch gewisse Risiken, wenn sie aus Kippen durchsickernden Wässern gespeist werden. Durch die chemische und biologische Oxidation von Sulfidmineralien in der Kippe wie z.B. Pyrit entstehen saure Grubenwässer (Acid Mine Drainage). Als Folge dieser Prozesse sind niedrige pH-Werte, hoher Sulfat-, Mangan- und Eisengehalt, Schwermetalle und andere Schadstoffe charakteristisch für saure Grubenwässer.
Zur Bewertung der kleinen Wasserkörper auf Kippen wird ein hydrochemisches Monitoring durchgeführt. Die Daten bilden die Grundlage für weiterführende Auswertungen in Bezug auf eventuelle Umweltrisiken durch diese Wasserkörper.
Die Gewässerproben der Flussläufe enthielten an verschiedenen Profilen v. a. erhöhte Konzentrationen gelöster Stoffe, Sulfatgehalte, Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor.
Die Wasserproben der sog. Kleinen Wasserkörper weisen neutrale bis leicht alkalische pH-Werte auf. Es wurde v. a. für Eisen und Mangan eine saisonabhängige Variabilität nachgewiesen.